Kühl-Bedarf von Häusern steigt: So schonen Sie dabei die Umwelt

Gebäude-Kühlung: So schonen Sie dabei die Umwelt

Mit dem Klimawandel und den großen Glasflächen bei den Gebäuden steigt der Kühlbedarf in den nächsten Jahren rasant. Überhitzte Räume verhindern einen erholsamen Schlaf und wirken sich negativ auf Konzentration und Wohlbefinden aus.

Lesen Sie hier wie Gebäude umweltschonend gekühlt werden und welchen Beitrag Wärmepumpen leisten können.

Gebäudekühlung beeinflusst künftiges Energiesystem

Sieht man sich die Energiebilanz in Österreich an Hand der Sektoren an, lässt sich ablesen, dass bereits mehr als ¼ des gesamten Energieverbrauchs von Privathaushalten benötigt wird. Noch sind Klimaanlagen in Privathaushalten eine Ausnahme, allerdings ist der Anteil der potentiellen Käufer sehr hoch.

Mit diesen Möglichkeiten kühlen Sie Ihr Gebäude möglichst umweltschonend:

Ersparnis durch Gebäudearchitektur

Die beste Möglichkeit um Energie zu sparen ist eine durchdachte Gebäudearchitektur.

Glasanteile sollen so geplant sein, dass im Winter die flacher stehende Sonne ins Gebäude gelangt, während im Sommer die höherstehende Sonne ausreichend abgeschirmt wird. Beispielsweise führen Schrägverglasungen zu starker Erhitzung des Wohnraums.

Dachvorsprünge und außen angebrachte Verschattungen, die im Idealfall automatisiert gesteuert werden, verringern den Wärmeeintrag. Auch begrünte Dachflächen sind hilfreich.

Lüften mit Nachtauskühlung

Richtiges Lüften wirkt sich positiv auf das Raumklima aus.

Intensives Lüften während der kühleren Nächte ermöglicht eine kostenlose Kühlung. Durch Wind oder thermischen Auftrieb strömt kühlere Luft ins Gebäude und kühlt es dadurch etwas ab.

Nützen Sie die Nachtauskühlung mit kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen indem Sie die Sommernachtskühlung aktivieren.

Kühlen mit Wärmepumpen

Mit Wärmepumpen kann im Winter nicht nur geheizt, sondern im Sommer auch gekühlt werden. Die geräuschlose Kühlung erfolgt dabei über Flächenheizsysteme (Boden, Wand, Decke), wodurch es auch keine Zugluft gibt.

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Bei Neubauten bietet sich die thermische Baukernaktivierung an. Dabei werden in die Betondecken Rohre verlegt, durch die Wasser als Kühlmedium fließt. Die Kühlung über die Decke wird meist angenehmer empfunden als die Kühlung über den Fußboden.

Passive Kühlung

Die passive Kühlung ist zwar ein sehr langsames, aber energieeffizientes Kühlsystem. Der Verdichter der Wärmepumpe ist nicht aktiv, es arbeitet nur die Umwälzpumpe. Daher ist es besonders energiesparend.

Dieses System nützt die niedrigeren Temperaturen im Erdreich bzw. Grundwasser. Überschüssige Raumwärme wird über den Heizkreislauf ins Erdreich oder Grundwasser abgeleitet und dadurch die Raumluft sanft gekühlt. Es ist damit möglich, die Raumtemperatur um ein paar Grad zu senken.

Die Kühlleistung hängt von der Wärmequellengröße und –temperatur ab. Da im Spätsommer bereits mehr Wärme im Erdreich oder Grundwasser gespeichert ist, nimmt die Kühlleistung ab.

Eine passive Kühlung ist mit Luft-Wärmepumpen nicht möglich, weil die Umgebungsluft zu warm ist.

Aktive Kühlung

Bei der aktiven Kühlung wird der Wärmepumpen-Kreislauf umgedreht. Die Wärmepumpe arbeitet wie ein Kühlschrank und leitet gekühltes Wasser durch die Flächenheizsysteme.

Die Kühlleistung ist dadurch etwas höher als bei der passiven Kühlung. Im Vergleich zu einer Klimaanlage werden mit diesem System ca. 20 % Strom gespart.

Eine aktive Kühlung ist mit Sole-, Grundwasser- und Luft-Wärmepumpen möglich.

Taupunkt beachten

Um Räume über den Fußboden zu kühlen, müssen die Bodenbeläge entsprechend ausgesucht werden. Nicht jeder Holzboden ist dafür geeignet!

Zur Vermeidung von Kondenswasser und Schimmelbildung ist der Einbau einer Taupunktregelung wichtig. Die Regelung schaltet automatisch ab, bevor die minimal zulässige Kaltwassertemperatur unterschritten wird.

Kühlen mit Gebläsekonvektoren

Mit der Kombination von Wärmepumpe und Gebläsekonvektor ist eine effektivere und schnellere Kühlung möglich.

Gebläsekonvektoren arbeiten ähnlich wie eine Klimaanlage. Auch sie blasen kühle Luft in den Raum. Allerdings wird die Wärme nicht mittels Kältemittel, sondern über ein auf Wasser basierendes System übertragen.

Einbau einer Klimaanlage

Klimaanlagen bieten die beste Kühlfunktion und sorgen gleichzeitig für eine Entfeuchtung der Raumluft. Sie benötigen aber auch den meisten Strom, sind lauter und es kann ein spürbarer Luftzug entstehen.

Mit der Kombination von Photovoltaik-Anlagen kann der erhöhte Strombedarf kompensiert werden. Die Photovoltaik-Anlage produziert nämlich genau dann viel Strom, wenn ein Kühlbedarf vorhanden ist.

Durchdachte Planung spart Energie

Schon durch eine durchdachte Planung des Hauses ergeben sich im Sommer angenehme Innentemperaturen.

Sollte dies nicht ausreichen, gibt es wirkungsvolle Möglichkeiten. Neben dem abendlichen Querlüften, ist die Kühlung durch die Wärmepumpe eine preiswerte, effiziente Alternative. In Kombination mit Photovoltaik-Anlagen sind auch Klimageräte eine gute Wahl.

Je nach Kühlsystem können beim Neubau vorab schon gewisse Vorbereitungen getroffen werden.

Bei bestehenden Gebäuden liefern oftmals Klimaanlagen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis.

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