Wohnraumlüftung: Purer Luxus oder fürs Wohlbefinden unabdingbar?
Mit den immer dichter werdenden Gebäudehüllen werden kontrollierte Wohnraumlüftungen immer mehr zum Thema.
Was steckt dahinter? Sind sie gesundheitsschädlich oder gesundheitsfördernd?
Wir beantworten die 7 häufigsten Fragen zur kontrollierten Wohnraumlüftung:
Warum gibt es kontrollierte Wohnraumlüftungen?
Um Energie einzusparen, dichten moderne Gebäudehüllen sowie Fenster und Türen beinahe luftdicht ab. Daher ist es notwendig, das Lüftungsverhalten an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Um bei Neubauten die Mindestvorgabe der Luftqualität des Umweltministeriums einzuhalten, wäre alle zwei Stunden eine Stoßlüftung erforderlich. Dies ist in der Praxis oftmals nicht realisierbar.
Speziell an kalten Wintertagen wird üblicherweise kaum ausreichend gelüftet. Manchmal atmen wir daher in geschlossenen Räumen mehr Schadstoffe ein, als an viel befahrenen Straßen.
Kontrollierte Wohnraumlüftungen sorgen mit einer automatischen Regelung für konstante Frischluft. Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen wird somit aktiv vorgebeugt.
Wie funktioniert eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Verbrauchte Luft wird mit einer kontrollierten Wohnraumlüftungsanlage gezielt aus dem Wohnraum abgesaugt und laufend durch frische, gefilterte Außenluft ersetzt.
Die komfortable Zu- und Abluftanlage arbeitet mit Wärmerückgewinnung und ist dadurch besonders energiesparend.
Was bringt mir eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Fensterlüftung ist bei kalten Außentemperaturen mit einem erhöhten Energie- und Wärmeverlust verbunden, da die Wärme ungenutzt ins Freie gelangt.
Bei der Wohnraumlüftung ist dies anders. Die Wärme der Abluft wird dabei zur Vorwärmung der Frischluft genützt. Mit dieser Wärmerückgewinnung ist es möglich, minus 10 Grad Celsius kalte Außenluft auf rund 17 Grad Celsius ohne jegliche Energiezufuhr zu erwärmen. Die vorgewärmte Zuluft wird bei Bedarf noch nacherwärmt und anschließend in die Räume eingebracht.
Die zugeführte Frischluft hat annähernd Raumtemperatur, wodurch Zugerscheinungen weitestgehend ausgeschlossen werden können.
Im Sommer hat die kontrollierte Wohnraumlüftung ebenfalls entscheidende Vorteile gegenüber der herkömmlichen Fensterlüftung. Da die Fenster nicht geöffnet werden müssen, dringen weniger Hitze und Insekten in den Wohnraum. Bei manchen Systemen besteht auch die Möglichkeit die zugeführte Frischluft vorzukühlen.
Wie gesund ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung stellt kontinuierlich frische und hygienische Luft in ausreichender Menge zur Verfügung. Mit der dadurch erreichten Luftqualität ist ein besonders hohes Wohlbefinden verbunden.
Durch die Verwendung von Zu- und Abluft Filtern reduziert sich die Staubbelastung in den Wohnräumen.
Zusätzlich können bei der Zuluft spezielle Pollenfilter zum Einsatz kommen. Für Allergiker steigt daher die Lebensqualität um ein vielfaches.
Schimmelbildung ist schwerer möglich, da überschüssige Luftfeuchtigkeit ins Freie abgeführt wird.
Wie sieht es mit der Hygiene aus?
Wenn die Lüftungsanlage fachmännisch installiert und regelmäßig gewartet wird, treten keine hygienische Bedenken auf.
Zahlreiche Studien zeigen, dass bei ordentlich installierten Lüftungsanlagen der gesundheitliche Nutzen durch eine deutlich bessere Luftqualität positiv hervorzuheben ist.
Wird die Raumluft zu trocken?
Da kalte Luft wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist diese trockener als warme Luft. Wenn ausreichend gelüftet wird, ist die Feuchtigkeit in der Raumluft im Winter daher geringer als im Sommer. Es macht dabei keinen Unterschied ob der Luftaustausch durch Fensterlüftung oder durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung erfolgt.
Um einer zu trockenen Raumluft vorzubeugen, empfiehlt sich der Einsatz von einer Wohnraumlüftungsanlage mit Feuchterückgewinnung. Die Feuchtigkeit die beim Duschen, Kochen, Wäschetrocknen usw. entsteht, wird der Frischluft wieder zugeführt.
Falls die Raumluft dennoch zu trocken sein sollte, kann die Lüftung im Winter etwas zurückgedrosselt oder der Boden feuchter gewischt werden.
Wieviel kostet eine Wohnraumlüftung?
Für eine kostengünstige und reibungslose Umsetzung ist bereits in der Planungsphase das Zusammenwirken zwischen Architekt bzw. Baumeister und Installateur wichtig.
Je nach Größe bzw. Anzahl der Räume variieren auch die Kosten. Als grober Richtwert können bei einem Neubau ca. 12.000 Euro für ein Einfamilienhaus veranschlagt werden.
Falls nur der Schlafraum und das Bad von einer Lüftungsanlage be- und entlüftet werden sollen, liegen die Kosten bei rund 3.000 Euro.
Steigerung der Lebensqualität durch ausreichend Frischluft
- Je besser die Raumluft ist, desto höher ist die Lebensqualität.
- Mit herkömmlicher Fensterlüftung werden die empfohlenen CO2-Grenzwerte, speziell im Winter, meist überschritten.
- Manuelle Fensterlüftung an kalten Tagen bedeutet darüber hinaus einen erhöhten Energie- und Wärmeverlust.
- Wohnraumlüftungsanlagen sorgen konstant für hygienische Frischluft, arbeiten mit Wärmerückgewinnung energieeffizient, bieten Behaglichkeit und lassen Staub- und Pollenallergiker wieder durchatmen.
- Langzeitstudien belegen einen echten Mehrwert für das Haus und einen deutlichen gesundheitlichen Vorteil.